Verborgene Idylle – und leise Fragen
Ein zauberhafter Ort im Wald und ein Wassertag, der mehr in uns bewegte, als wir zuvor ahnten.
💦 Unser gestriger Spot, der Prameter Badesee, liegt abgeschieden im Grün – umgeben von Wald, einem Holzsteg, Wildnis drumherum. Ein Ort, der ohne Menschen fast magisch wirkt. Die Mittelschule Waldzell kam mit Vorfreude und großer Offenheit an. Doch das Wasser? Es war warm, einladend – und wirkte doch nicht lebendig. Ein Teil des Sees wird für eine Fischzucht genutzt und so treiben im Sommer immer wieder tote Fische an der Oberfläche. Ein zwiespältiges Gefühl: Wie kann ein Ort so schön sein und zugleich etwas in uns stocken lassen?
🎶 Die Minute der Stille war ein Ruhepol im Wald, gefolgt vom Klangbad – so berührend und entspannend, dass die Geräusche der Bäume selbst verschmolzen. Am Nachmittag paddelten drei Gruppen voller Energie, während eine Gruppe fast meditativ über das Wasser glitt.
Eine begleitende Lehrerin dokumentierte den Tag mit wachem Blick und Kamera. Ihre Eindrücke erscheinen demnächst in einem Artikel in der Bezirkszeitung – und wir sind gespannt, welche Facetten des Tages sie darin sichtbar macht.
🥤 Ein ganz persönliches Geschenk kam von den Schüler:innen der 4a und 4b: für jede:n Wassermentor:in und Volunteer ein Bio-Birnensaft vom örtlichen Bauern, mit selbstgebasteltem Wassertropfen. Ein rührender Moment, der bleibt.
Und noch ein Geschenk kam hinzu: Das Busunternehmen, das die Kinder zum See brachte, hat spontan angeboten, die Fahrt kostenlos zu übernehmen.
🪷 Zum Ausklang saßen wir im Kreis am Ufer. Wassermentorin Paula hatte heute ihren letzten Wassertag für dieses Jahr. Alle spürten die Stärke, die auch in kurzen Begegnungen entstehen kann – wenn man offen dafür ist.
🌊 The water we met
Der Prameter Badesee liegt eingebettet im Wald. Ein Ort, der auf den ersten Blick wie ein Geheimtipp wirkt: ruhig, grün umsäumt, mit naturbelassenem Ufer und einem Holzsteg, der sanft ins Wasser führt. Er wurde einst als Stauweiher angelegt und wird heute von kleinen Zuflüssen aus dem Hausruckwald gespeist. Auch wenn er keinen großen Flussanschluss hat, fließt sein Wasser über den Windischhuber Bach weiter in die Oberach, dann in den Rieder Bach, die Antiesen, den Inn – und schließlich in die Donau. Am Ende dieser langen Reise steht das Schwarze Meer.
Das Wasser ist naturbraun gefärbt – ein Zeichen für Huminstoffe aus den umgebenden Böden. Es enthält wenig Nährstoffe, die Sichttiefe ist gering, und durch den Klimawandel erwärmt es sich schneller als früher. Das macht den See angenehm warm für Badegäste, aber herausfordernd für das ökologische Gleichgewicht.
Auch wenn offizielle Messungen von „guter Badequalität“ sprechen, bleibt ein Gefühl von Stagnation. Keine Zirkulation, kaum Bewegung. Ein wunderschön gepflegter Ort mit Campingmöglichkeit, Liegewiese, schattigen Plätzen – aber das Herzstück, das Wasser, fühlt sich nicht lebendig an.
Vielleicht war es nur dieser eine Tag. Vielleicht aber auch ein stiller Hinweis darauf, wie sensibel Wasser auf Veränderungen reagiert und wie sehr wir hinschauen müssen, wenn wir es wirklich schützen wollen.
💬 Quote of the day
„Danke für den tollen Wassertag – die Schüler:innen der 4a/4b.“
💭 Thought of the day
Der gemeinsame Moment macht uns dankbar und demütig.
Wie ein Tropfen aus dem Prameter See fließt er weiter –
und erinnert uns daran,
dass selbst kleine Augenblicke weite Kreise ziehen können.
🙏 MAHALO an die Sparkasse Oberösterreich und die Mittelschule Waldzell – dem Direktor und allen Lehrer:innen fürs Engagement. Danke an das Busunternehmen für die spontane Großzügigkeit. Und ein besonderes MAHALO an die Schüler:innen der 4a und 4b für das liebe Geschenk.