3. Tag – Mittersill – Bruck – 27 Kilometer – 4.109 Paddelschläge – 34 Höhenmeter

4. September 2018: Heute morgen startet Pascal nicht auf der Salzach sondern ein paar hundert Meter davon entfernt im Zentrum des Nationalparks Hohen Tauern in Mittersill – natürlich nicht auf dem SUP. Pascal war auf der Suche nach einem Interviewpartner der die Krimmler Wasserfälle und die Salzach wie aus seiner Westentasche kennt. Mit Dipl.-Ing. Ferdinand Lainer (stellvertretender Direktor der Nationalparkverwaltung) traf er genau den Richtigen und die beiden sprachen über die Geschichte der Krimmler Wasserfälle, über die Renaturierungen der Salzach und warum Mittersill auch das kleine Venedig genannt wird. Warum Mittersill so genannt wird, dass findet am Besten auf einer Reise nach Mittersill heraus oder schaut Euch im Februar 2019 den Salzach-Film an!

Mit viel neuem Wissen über das Wasser machte sich Pascal gegen kurz nach 11:00 Uhr auf den Weg nach Bruck. Nachdem die letzten Tage sehr intensiv waren, stand heute eine kürzer und leichter Paddeletappe an. Doch auf dem Fluss darf man auch ein leicht dahin fliessend Wasser nie unterschätzen. Die schwierigen Passagen kündigen zwar immer durch ein ordentlichen Rauschen hundert Meter vorher an, aber einmal nicht aufgepasst und schon liegt man in der Salzach.

Was Pascal heute beobachtet machte ihn wieder sehr nachdenklich. Auf der gestrigen Etappe waren nur vereinzelt Stücke von Plastik-Tüten/-Folien in den Bäume und Sträuchern gehangen. Heute jedoch nahm diese Plastik deutlich zu und alle 20 – 30 Meter hing ein Plastikfetzen mal größer, mal kleiner in den Bäumen oder Sträuchern. Dies sieht man jedoch nur, wenn man auf der Salzach paddelt. Pascal fühlt sich an die Loisach-Aufräumaktion von seinem Freund André vor wenigen Wochen erinnert. Hier sammelten sie auf einem ca. 5 Kilometer langen Flussabschnitt mehr als 13 große Mülltüten voll Plastik und Unrat ein. Auch hier hingen die Plastikfetzen von Folien, Tüten in den Bäumen. Der Wind weht dieses Plastik in den Fluss und bei Hochwasser bleibt es in den Bäumen hängen und wird sichtbar. Das Video zu der Loisach-Aufräumaktion von André findet Ihr hier.

Pascal setze sich dann ganz bewusst für einen Kilometer auf sein SUP, ließ sich treiben und dachte nach. Auch auf der Donau hat Pascal Unmengen von Plastik gesehen und sich schon dort immer wieder gefragt warum das Plastik eigentlich im Fluss landet.

Am Ende ist es ganz einfach: Jeder von uns ist dafür verantwortlich. Jedes Plastik, dass nicht ordentlich in einer Mülltonne landet, sondern unachtsam weggeworfen wird, landet früher oder später in einem Fluss. Der Fluss nimmt es mit, zerkleinert es zu immer kleiner Plastikeinheiten bis daraus dann schließlich Mikroplastikteilchen werden. Die Fische verwechseln das Mirkoplastik mit Futter und essen es. Wir essen dann die Fische. Diesen Kreislauf gar nicht erst Entstehen zu lassen, dies ist die eigentlich Herausforderung.

Dafür braucht es Achtsamkeit. Von jedem von uns und täglich.

Um ein Beispiel zu geben: Bei jedem Einkauf gilt es sich zu fragen, kann ich auch etwas kaufen was nicht in Plastik verpackt ist. Beobachtet mal den Inhalt Eures Einkaufswagens. Pascal haben diese “kleinen Übungen” wirklich die Augen geöffnet und z.B. benutzt er seit seiner Donau-Tour nur noch Handseife und seit kurzem kauft er Reis in 5-Kilo-Verpackungen aus Papierverpackungen. Dies sind seine ersten kleinen Schritte.

Doch zurück zu heutigen Etappe. Nach 27 Kilometer paddelte Pascal die ersten Meter nach Bruck hinein, fuhr unter der ersten Brücke durch, machte ein Anlegemanöver gegen die Strömung und die Etappe war geschafft. Anschliessend gab es noch ein kurzes Interview mit dem rasenden Reporter von Antenne Salzburg und GuGabriel spielte fürs Radio unplugged “Pure Water”. Die BLAUEN BANK hatte heute Ruhetag.

Morgen geht es von Bruck bis nach St. Johann. Eine sehr anspruchsvolle Etappe mit Wildwasser-Abschnitten der Kategorie II – IV und den ersten Wehren. Für die sportliche Herausforderung hat Pascal mit dem Wildwasser-SUP-Profi Oliver Held aus dem FANATIC-Team morgen einen optimalen Begleiter an seiner Seite.