52.-56. Wassertag – Auf den Spuren der Geschichte

Der heutige Wassertag mit den Zehntklässlern des Landesmusikgymnasiums Wernigerode wurde neben Ideen und Inspirationen für „sauberes Trinkwasser” von vielen schönen musikalischen Liedern und Gesängen begleitet. Bereits im Kinopark Zuckerfabrik Halberstadt durften wir einem wunderschönen Einstiegslied lauschen und am Ditfurter See ging es während des Malens musikalisch weiter. So konnten wir das innere und äußere Wasser einschwingen und den Wassertag mit Dankbarkeit und einem inneren Lächeln nachklingen lassen.

Dank außerplanmäßigem Nieselregen am Bostalsee kam das größte Geschenk des Tages zustande: das Kunstzentrum Bosener Mühle als Ort für unseren Wassertag mit der Gemeinschaftsschule Marpingen. Manchmal ist kein Plan eben doch der beste Plan.

Welche Geschichte(n) gibt es noch zu erzählen? Eine Geschichte von einem zur fast ausschließlich touristischen Nutzung errichteten Stausee? Einer Klasse an SchülerInnen, die sich fragen: Wie findet Wandel statt, wo fängt er an, wo hört er auf? „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen“, lautet eine indianische Weisheit. Wie können wir dieser Generation an Kindern einen Zugang zu sich selbst ermöglichen, wo doch alles im Außen, schnell und digital immer verfügbar ist?

Hierfür lohnt sich ein Blick in die Geschichte: In allen ursprünglichen Kulturen der Welt gab es seit jeher die Verbindung zu sich selbst und zu „Pacha Mama”, Mutter Erde. Auch aus der Notwendigkeit heraus, weil verstanden wurde, dass wir aufeinander angewiesen sind, um zu (über)leben. Dies wurde von klein auf gelehrt und die Jüngsten konnten beobachten, wie die weisen Älteren dieses Wissen vorlebten (und dies bis heute auch oft noch tun). Die Bosener Mühle weckt genau diese Erinnerung dieser indigenen Tradition, der Verbindung zur Erde, zu den Ressourcen, zum eigenen Leben. Wo sonst finden wir diese Verbindungen heute noch so direkt und lebendig?

Am Ende des Tages kam spontan ein Beamter der Wassermessstelle Bostal vorbei, der erzählte, dass in der Region seit Jahren mit erheblichem Wassermangel gekämpft wird. Das betrifft neben dem See auch Bürger und Bauern – und ihr Leben in der Umgebung. Sind es 3,5 Mio. Euro für den Bau einer Pipeline wert, dass der See gefüllt ist – für Spaß und Freizeit – oder können diese Ressourcen – Geld wie Wasser – für sinnvollere Dinge eingesetzt werden? In Zeiten, in denen täglich über Wassermangel auf der Welt gesprochen wird, vielleicht durchaus eine berechtigte Frage!?

Inspirierend war beim heutigen Wassertag wieder einmal, wie einige Kinder auf dem Wasser beim SUPen den Kontakt zu sich selbst, ihrem Selbstvertrauen und dem Wasser fanden. Das sind die kleinen Geschenke, die diese Tage geben, wenn zwischendurch mal die Frage auftaucht: Warum machen wir das hier eigentlich? Eine Frage, die aus einer gefühlten Ohnmacht entstehen kann. Und genau diese kleinen Momente mit den Beteiligten der Wassertage schreiben neue Geschichte(n), die Mut machen, neue Wege zu gehen. Immer ein Schritt nach dem anderen.MAHALO an das Kunstzentrum Bosener Mühle für die Spontanität und die offenen Arme! MAHALO unseren heutigen Volunteers für die Unterstützung und ganz besonders an Frauke Bagusche, die heute mit ihrem MeerMobil von THE BLUE MIND e.V. die Wasserstation „ERFORSCHEN“ übernommen hat, um miteinander zu wirken. Mit gebündelten Kräften macht’s einfach noch mehr Freude! Ein Lesetipp für alle – Fraukes neues Buch: „Nomaden der Ozeane“

MAHALO auch an Andera Eckert von der Kreissparkasse St. Wendel und Karl Schmitt für Eure Unterstützung heute am Bostalsee!

Letzter Stopp für Team Nord: Rügen. In den nächsten Tagen dürfen wir die Wassertage mit dem 8. Jahrgang des Ernst-Moritz-Arndt Gymnasiums am Strand Lietzow verbringen. Rügen ist für Wind bekannt und das haben wir definitiv zu spüren bekommen: Die Wetterverhältnisse waren wild! Nachdem wir uns erst vor einem kräftigen Schauer schützen mussten, wurde der Wind mehr und mehr. Das Paddeln war bei so viel Gegenwind anspruchsvoll, trotzdem wollten einige SchülerInnen mit aufs Wasser. Gegen Wind und Wellen ging es raus und rein konnten wir uns von den Wellen schieben lassen. Definitiv eine gute Übung fürs Wellenreiten!

Die neue Woche durften wir mit der Mittelschule Eching beginnen. Der Wassertag fand am Hollenersee statt und der erste Eindruck vor Ort hat uns alle etwas schockiert. Um 8 Uhr morgens war uns klar: Bei der Aktiv-Station „Müllsammeln“ werden wir einiges zu tun haben!” Trotz zahlreicher aufgestellter Mülleimer war die Location extrem verschmutzt und der meiste Müll war überall, nur nicht da, wo er eigentlich landen sollte. Statt Schockstarre waren die SchülerInnen bei allen 4 Wasserstationen sehr aktiv, voller Kreativität und Achtsamkeit dabei. Bei der Station „Erforschen“ kam besonders zum Vorschein, dass die SchülerInnen eine Veränderung wollen, diese auch fordern und ein Teil davon sein möchten.

MAHALO an die SchülerInnen, die heute vielfach über sich hinauswuchsen – wow!
Und MAHALO an das wertvolle Engagement der zwei Volunteers der bnpbank!

Den Auftakt des Wassertages der Johann-Andreas-Rauch-Realschule Wangen bildete ein gemeinsamer Kinobesuch, bei dem die SchülerInnen die Reise von Pascal begleiten konnten. Neben faszinierenden Naturaufnahmen dokumentierte er vor allem auch die starke Verschmutzung der Donau – verursacht durch den Müll und die Unachtsamkeit der Menschen und Industrien. Um das Bewusstsein für die Kostbarkeit von sauberen Gewässern zu schärfen, ging es anschließend nach Lindau an den Bodensee. An den Wasserstationen setzten sich die SchülerInnen näher mit Themen Wasserkreislauf, Mikroplastik, Zersetzungszeiten etc. auseinander. Ob auch hier bald Pipelines die Lösung für den Wassermangel im Land sein werden? Pläne für die Ableitung von Trinkwasser aus dem Bodensee gibt es bereits. Als gelungenes Schluss-Highlight konnten die Schüler aufs Wasser und sich im Stand-Up-Paddeln ausprobieren. MAHALO für Eure Energien!

MAHALO an die Auto Eder Gruppe, die uns täglich den Weg von Wassertag zu Wassertag ebnet!