89.-92. Wassertag – Balance ist Leben

Anspannung, Entspannung. Jahreszeiten im Wechsel. Regen und Sonne. Tag und Nacht. Die Natur und das Leben streben immer nach Balance. Praktisch alles funktioniert nach diesem Rhythmus und doch alles ganz individuell. So wie unsere Ökosysteme verschieden sind und jedes System andere Bedürfnisse hat, so sind auch alle SchülerInnen (und Menschen) verschieden.

Doch eines haben wir alle gemeinsam: Anspannung und Entspannung im Leben müssen auf lange Sicht ausgewogen sein, um ein gesundes, langes und auch freudiges Leben zu ermöglichen. Das durften wir auch heute den SchülerInnen der Mittelschule Altdorf vermitteln. Die Entspannungsübungen, einfach mal 20min “nichts” tun, wurde von vielen dankend angenommen, teils mit einem großen Seufzer und “Ohhh, war das schön.” Wie gut es doch tun kann, einfach mal loszulassen…

In unserer immer schneller werdenden Gesellschaft, mit ständigen Reizen und auch Forderung von Leistung à la “höher, weiter, mehr” werden gerade diese Entspannungsphasen immer wichtiger. Ein Bogenschütze spannt seinen Bogen ja auch nur eine gewisse Menge, sonst reißt die Sehne. Das wäre schade um den Bogen. Und im übertragenen Sinne auch schade um den Menschen, wenn es diesen vor lauter Spannung zerreißt.

Weiter noch: Haben wir den Bogen mit dem Wasser schon überspannt? Wenn wir schauen, was wir an dem Ludwig-Donau-Main-Kanal sehen, müssen wir die Frage mit “Ja” beantworten. Doch hier, wie auch beim Menschen, scheint es oft egal zu sein, oder man kann und mag es nicht so leicht sehen wie bei materiellen Dingen. Woher kommt diese Art des Denkens?

Schließlich sehnen wir uns alle nach solchen “Jahreszeiten”, die auch im Körper stattfinden. Mal die Sau raus lassen und voll austoben, mal zurückziehen, Ruhe und auch Geborgenheit genießen wie in den liebevollen Armen einer Mutter.

Gerade wenn im außen alles immer schneller und fordernder wird, dürfen wir uns ab und zu an diese Pausen erinnern, selbst oder miteinander. Das fördert die langfristige Balance und auch die Freude am Weg, der präsenter, spürbar und erlebbar wird. Das Leben kann wie ein Marathon gesehen werden. Wenn ich mein Pulver auf den ersten Metern versprinte, geht mir die Luft aus. Langsam und stetig kommt man erfrischt ans Ziel. Doch das Ziel ist eben die Reise, der Weg. So auch Pascal’s Reise damals bis ans schwarze Meer. Paddelschlag für Paddelschlag. Das durften die SchülerInnen der Mittelschule Altdorf heute Nachmittag noch selbst nachempfinden, was wie immer berührte und ihre Verbindung zu sich selbst und der Natur hoffentlich zu stärken vermochte.

MAHALO an Sven von der Consorsbank aus Nürnberg, unseren super Volunteer heute, der selbst voll eintauchte in diesen Tag und womöglich auch Inspiration für die Verwirklichung zukünftiger eigener Träume fand. So bewegt sich die Welt, Schritt für Schritt, hin zu einer noch schöneren.

MAHALO an den 1. Bürgermeister von Altdorf, Martin Tabor, der uns heute Morgen zum Filmschauen besucht hat und der die Wassertage in der Schwarzachtal-Region erst ermöglicht hat.

 

Unser heutiger Wassertag am Rhein mit zwei 9. Klassen des Faust Gymnasiums in Staufen war von einigen neuen Erkenntnissen zu dem regionalen Gewässer geprägt: Ein ambitionierter Segler und Mann von der Bergwacht erzählte uns, dass der Rhein einen hohen Phosphatgehalt habe und daher starke Algenbildung ersichtlich sei. Auch das Havarie-Ereignis bei der Firma Sandoz in Basel von 1986 habe bis heute negative Auswirkungen. So müsse der Bodenschlamm sogar heute noch, aufgrund der enthaltenen sogenannten “ewigen Chemikalien” gesondert entsorgt werden.

Was den Kindern außerdem im Kopf blieb: Sie erinnerten sich am Ende des Tages gegenseitig daran, nicht aus Plastikflaschen zu trinken, welche lange in der Sonne standen, da sich daraus Weichmacher lösen.

MAHALO an die Lehrkräfte und SchülerInnen für sehr positives Feedback zu diesem hoch interessanten und inspirierenden Tag.

 

Gleichzeitig waren wir mit einem Team auch aktiv mit der Realschule Oberkirch. Die super fitten SchülerInnen fanden besonders gefallen an der Yoga-Gruppe und alle haben sogar den Kopfstand gemeistert! Einige haben nachmittags zum ersten Mal das Stand-Up-Paddlen ausprobiert und sagten, sie fanden es mega! Besonders haben sich die Organisatoren des Wassertages über folgende Aussage gefreut: “Ich bin stolz auf mich, dass ich auf dem Stand-Up-Paddel gestanden bin und mich getraut habe!”

 

Mit Unterstützung von Begleithündin Wilma war ein viertes Team an der Herzogsägmühle. Dort schauten die TeilnehmerInnen den Film „Die Seele der Salzach“ an. Danach gab es Zeit, das Wissen der TeilnehmerInnen zum Thema Wasser und Wasserverschmutzung zu teilen. Im Anschluss fuhren wir zur Lechtalstaustufe 6 – ein wahnsinnig idyllischer und außergewöhnlicher Spot, um die Wasserstationen und das Paddeln stattfinden zu lassen. Wir starteten direkt mit unserer  “Nimm-3-Aktion” und waren erschrocken, wie viel Müll dann doch an einem so wunderbar sauberen Platz zu finden ist und diskutierten, wie viele Generationen noch von dem Müll betroffen sein werden.

Danach wurden die Wassersäulen von Wasser3.0 genau unter die Lupe genommen und die TeilnehmerInnen waren schockiert, wie viel Mikroplastik noch im Industrieabwasser und nach der Kläranlage zu finden ist. Natürlich haben wir auch eine Wasserprobe aus dem Lech für das Institut Wasser 3.0 genommen. Danach ging es auf die Indie Boards, um sich in Balance zu üben – eine gute Vorbereitung für das SUP. In Kleingruppen ging es dann auf den See zum Paddeln und wir konnten die Weite und den Ausblick gemeinsam genießen. Während die anderen TeilnehmerInnen gewartet haben, entstanden wunderschöne Bilder zum Thema Wasser. So auch eines in dem die Vielfalt und das Vorkommen von Wasser dargestellt wurde. “Schon als Kind habe ich mich sehr für die Natur interessiert und habe mich gefreut, dass ich nun so einen tollen Tag mit euch erleben durfte.“, so das Feedback eines Teilnehmers.