Verena lacht mit Wasserbildern in den Händen

Interview – Verena’s Gedanken zum Wasser

Verena hat die Entwicklung von Pure Water for Generations in unterschiedlichen Rollen wahrgenommen. Begonnen hat es mit der Filmpremiere „2467km – Eine Reise bis ins Schwarze Meer“ als Gast, dann als Mitpaddlerin auf der Salzach, als Sparringspartner für Social Media-Fragen und mit Beginn dieses Jahres hat sich Verena pro bono für unsere 21 Wassertage engagiert. Valeska spricht mit ihr über ihre Gedanken zum Wasser (und mehr).

Das Interview gibt es auch als Audio-Version.

Möchtest du dich einmal kurz vorstellen und verraten, seit wann du bei PWFG bist? 

Ich bin Verena, 33 Jahre alt und seit Anfang 2021 bei Pure Water for Generations dabei. Zunächst war ich ehrenamtlich beschäftigt und habe im Sommer alle Wassertage begleitet. Seit September bin ich im Verein festangestellt tätig. 

Was hat dich motiviert, deine Zeit und Energie in die Arbeit für den Verein zu investieren? 

Motiviert hat mich der Wunsch, etwas Gutes zu tun. Nachdem ich fast 8 Jahre lang in einer Agentur im Digitalen Marketing tätig war, drängte sich mir folgende Frage auf: Warum sitze ich hier und diskutiere über eine Überschrift für einen Schuh? Denn es drehte sich bei den Kunden der Agentur um nichts anderes als Konsumgüter. Um auf die Suche nach dem Sinn meines Tuns zu gehen, habe ich die Agentur verlassen.  

Nach vielen Gesprächen mit Pascal (meinem Schwager) hatte er die Idee, dass ich ihn bei den Wassertagen unterstützen könnte. Da ich gerne mit Kindern arbeite und gerne in der Natur bin, hat es sich quasi gefügt, das Projekt “Wassertage” zu übernehmen. 

Was ist für dich Natur und was verbindest du damit? 

Wir alle sind Natur. Jeder Mensch ist und besteht aus Natur. Wir sind von Natur umgeben, auch wenn wir in einer künstlichen Welt leben. Mir gibt Natur deshalb ein Gefühl von Ruhe und Stille. Im Winter kann ich beim Schneeschuhwandern, Spazieren gehen oder Ski fahren besonders gut abschalten und durchatmen. 

Vervollständige bitte den Satz: “Wasser ist für mich …” 

Unendlichkeit. 

Paddeln mit dem SUP auf Naab.

Kannst du 3 Werte nennen, die du während deiner bisherigen Zeit bei PWFG erfahren hast? 

  1. Achtsamkeit: Achtsamkeit allem gegenüber – Menschen, Natur und Wasser.  
  1. Vertrauen: Der Glaube, dass Dinge so passieren, wie sie passieren sollen. Dafür braucht es oftmals Geduld, doch das Vertrauen schenkt die nötige Kraft, dass sich alles fügt. 
  1. Toleranz: Toleranz jedem Individuum – insbesondere den Kindern und dem Team – gegenüber. 

Welche Eindrücke und Gedanken wirken von den Wassertagen 2021 bei dir nach? 

Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, sind die Emotionen und Reaktionen der Kinder. Die glücklichen Gesichter, in die ich am Ende jeden Tages schauen durfte und wenn ich erfuhr, dass ich mit meinem Wirken einen Unterschied gemacht habe. Das ist ein wahnsinnig tolles Gefühl. 

Ein Tag, der uns allen sehr in Erinnerung geblieben ist, war der Wassertag mit dem Kinderheim in Aying: Die enorme Liebe und dieses intensive Gefühl von Dankbarkeit, das mir und uns geschenkt wurde, war einzigartig. Es gab unter anderem die Situation, als ein Mädchen bei mir auf dem Board saß und ich das Glück in ihren Augen geradezu sehen konnte. Sie saß völlig ruhig vorne auf meinem Board und genoss es, in dem Moment auf dem Wasser zu sein. 

Umwerfend waren aber auch die anderen Wassertage an den Schulen – gerade nach dem anstrengenden Pandemie-Jahr. Endlich wieder gemeinsam und zusammen mit den Klassenkameraden etwas erleben, draußen sein und soziale Kontakte haben, war für jeden eine große Erleichterung und Freude. Dass wir zur rechten Zeit mit den Wassertagen kamen und damit so viel bewegen konnten, ist deshalb umso schöner.  

verena drapiert wasserbilder an der isar

Die Wassertage 2022 stehen vor der Tür – was steht aktuell auf deiner Agenda und kannst du einen kleinen Ausblick geben, was wir erwarten dürfen? 

Wir sind glücklicherweise schon gut aufgestellt, was die Anzahl der Schulen, die wir von Juni bis August 2022 besuchen wollen, betrifft. 50 sollen es diesmal werden. Da der Großteil der derzeitigen Schulen aus Bayern kommt – was historisch gewachsen ist, da wir in Bayern sitzen – versuchen wir aktuell, das Schulnetzwerk im Norden auszubauen. D.h. wir sprechen dortige Schulen und vor allem Kinderheime an. Noch bis 14. Februar läuft übrigens noch die Anmeldefrist für alle weiteren Schulen, die Interesse an einem Wassertag haben. 

Sukzessive kümmere ich mich auch schon um die Detailplanung, d.h. die Termine und Route, wie wir durch Deutschland touren werden. Da wir zur besseren Organisation und Koordination ein CRM-System implementieren, unterstütze ich dies bestmöglich und helfe bei der Ideengebung. 

Wie möchtest du in Zukunft bei Pure Water for Generations wirken?  

Mein Hauptziel ist es, dass es kommenden Sommer ganz tolle Wassertage werden – für die Kinder und das Team. Dass wir uns weiterentwickeln und als Team stärker zusammenwachsen. Ich möchte außerdem dazu beitragen, das Netzwerk und Team auszubauen, sodass bei den künftigen Wassertagen nicht wir nach NRW fahren, sondern Helfer vor Ort – mit den gleichen Zielen, Werten und unserer Vision (“Trinkbares Donauwasser bis 2042”) – sind, die sich darum kümmern. 

Und last but not least: Ich wünsche uns ganz wunderschöne Wassertage mit vielen glücklichen Kindern!