Tag 7: Von Inzell nach Linz – 46,8 km – 5:51 Stunden – 11.460 Paddelschläge
26.07.2017. Eine Person, die Pascal dazu inspirierte Pure Water for Generations zu gründen und für die Natur ins Schwarze Meer zu paddeln, ist Yvon Chouinard, Gründer von Patagonia. In seinem lesenswerten Buch Lass die Mitarbeiter surfen gehen erklärt er seine Philosophie und die besondere Unternehmenskultur von Patagonia. Patagonia stellt umweltfreundliche Outdoor-Bekleidung her und ist bekannt für die lange Haltbarkeit seiner Produkte. Das Unternehmen spendet jedes Jahr 1% des Umsatzes an Umweltorganisationen, unabhängig davon, ob es ein erfolgreiches oder ein bescheidenes Geschäftsjahr war.
Das Buch ist für Pascal ein ständiger Wegbegleiter und führte dazu, dass Pascal sein eigenes Handeln und seinen persönlichen Umgang mit der Natur und dem Wasser mehr und mehr hinterfragte und darüber nachdachte, wie er etwas zurückgeben kann. Patagonia unterstützt Pascal bei seiner Mission und rüstete ihn mit der passenden Kleidung aus, die er bei dem heutigen Wetter definitiv brauchte.
Auf den ersten 20 Kilometern passierte Pascal bei leichtem Nieselregen eine Idylle voller ruhiger und schöner Natur, die von kleinen, gemütlichen Donauorten wie Untermühl und Aschbach gesäumt ist und zum Verweilen einlädt – die pure Entspannung für Pascals Geist und Seele.
Ab Eferding weitet sich dann das Tal und geht nach der Linzer Pforte ins Linzer Becken über. Früher existierte in dieser Gegend ein Labyrinth aus Inseln, Sandbänken und Untiefen mit einer Ausbreitung von drei bis zehn Kilometern. Heute ist die Donau auf eine Breite von 250 Metern eingezwängt – ein zäher Abschnitt für Pascal, der auf beiden Seiten von vielbefahrenen Straßen begleitet wird. An dieser Stelle setzte dann zusätzlich noch klassisches „Fritz-Walter-Wetter“ mit viel Regen ein. Dank des Rückenwindes und guter Strömung konnte Pascal die Passage jedoch mit Top-Speed zügig hinter sich lassen.
Nach der letzten Schleuse des Tages bei Ottensheim ging es dann für Pascal für zwei Kilometer über eine Ruderregattastrecke, ehe er gegen 15 Uhr das Tagesziel Linz erreichte. Die Stadt sollte einmal der spätere Rückzugsort für Hitler werden und zur großen Donaumetropole entwickelt werden. Heute ist Linz vor allem das industrielle Herz Österreichs und verfügt mit dem Alten Dom über ein Gotteshaus, an dem der große Komponist Anton Bruckner wirkte – ein Ort, den viele nur von der Durchreise nach Wien kennen, der sich aber für einen Abstecher definitiv lohnt.
Pascal trifft sich hier mit Partner Gössl, durch welchen er für seine Reise mit einer Hanfernen ausgestattet wurde. Anschließend lässt er den Abend im siebten Stock seines Hotels mit tollem Blick auf die Donau bei anhaltendem „Fritz-Walter-Wetter“ ausklingen.
Einen guten Eindruck von Yvon Chouinard erhält man übrigens auch in dem Dokumentarfilm 180 Grad South. Der leidenschaftliche Surfer und Bergsteiger Jeff Johnson begab sich 2008 auf die Spuren einer legendären Expedition nach Patagonien und trat in die Fußstapfen seiner Idole Yvon Chouinard und Doug Tompkins, dem Gründer von Esprit und Northface, der in der Zwischenzeit leider verstorben ist. Was einst für beide als Abenteuer begann, wurde schließlich zu einem der größten Nationalparkprojekte der Erde: Rund 3.000 km² in Patagonien sind mittlerweile im Conservacion Patagonica Land Trust zusammengefasst und geschützt. Der Film lohnt schon sich schon allein wegen der Musik.
Morgen geht’s für Pascal weiter nach Grein, der „Perle des Strudengaus“. TF
PS: Herzlichen Glückwunsch an Christof vom PWFG-Team zur Geburt seiner Tochter Magdalena Sophie!