Was ist das höchste Gefühl?
Man sollte meinen, dass Jugendliche bei dieser Frage erst einmal schlucken müssen und ihnen eine Antwort nicht leicht über die Lippen kommt. Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Und bekamen Gänsehaut.
Gestern waren wir mit der Privaten Mittelschule Vöcklabruck erneut am Attersee unterwegs. Der Tag begann schwül, der Himmel hing schwer, und schon beim Aufbau floss der Schweiß. Weil am Nachmittag ein Unwetter angekündigt war, starteten wir früh mit unseren Stationen.
Die Jugendlichen begegneten uns mit Aufmerksamkeit, Offenheit und einer Tiefe, die uns staunen ließ. An den Stationen entstanden Gespräche über das Leben, über Gemeinschaft und über das, was Menschen verbindet. Als wir schließlich fragten: „Was ist das höchste Gefühl?“, antwortete ein Junge wie selbstverständlich:
„Es ist die Liebe.“
Diese Szene werden wir nicht vergessen, weil sie zeigt, wie sehr junge Menschen das Leben verstehen. Und wie oft sie in unserer Gesellschaft unterschätzt werden.
Ein Mädchen stellte uns später eine andere Frage: „Macht ihr das beruflich?“ Als wir „Ja“ sagten, kam nur ein Satz zurück: „Ein Traumjob.“
The water we met
Auch das Wasser schien an diesem Tag zu wissen, was es zu tun hatte: Der Attersee war angenehm kühl und sorgte für Erfrischung. Gleichzeitig machte er uns auch nachdenklich. Der Biber, den wir vor wenigen Tagen aus einem Zaun befreit hatten, wurde heute tot aufgefunden. Ein stiller Moment.
Außerdem trieben erneut tote Barsche am Ufer. Ein Gemeindemitarbeiter erklärte, dass diese Fische vor einiger Zeit aus einer Zuchtanlage in den See eingesetzt worden und bereits vorher nicht gesund waren. Die Wasserqualität sei nicht die Ursache – und doch wurde uns erneut bewusst, wie sensibel und verletzlich unser Ökosystem ist. Und wie wichtig es ist, genau hinzusehen.
Unterwegs fürs Wasser
In der kommenden Woche starten die Wassertage in Bayern – zum Teil werden wir dann an vier Orten pro Tag unterwegs sein. Damit wir so viele Kinder und Jugendliche gleichzeitig ans Wasser bringen können, braucht es nicht nur Engagement, sondern auch Transport.
Seit gestern ist der vierte Transporter der Auto Eder Gruppe für uns im Einsatz, mit allem, was ein Wassertag braucht: 14 SUPs, 20 Yogamatten, Paddel, Westen, Wasserstationen, Klanginstrumente – und der Vision, Kindern das Wasser auf besondere Weise erfahrbar zu machen. MAHALO an das Team in Kolbermoor für die herzliche Übergabe.
Quote of the day
„Das höchste Gefühl ist die Liebe.“
Thought of the day
„Das Wichtigste ist, dass man in der Gemeinschaft etwas verändert.“ (Aussage eines Jungen an der Station „Aktiv werden“).
MAHALO an die Private Mittelschule Vöcklabruck und an die Jugendlichen, die uns an diesem Tag gezeigt haben, worum es wirklich geht. Danke an Auto Eder, die Sparkasse Oberösterreich – und an das Wasser, das uns trotz Schwüle und Schwere mit Klarheit begegnet ist.